Montag, 13. November 2006

Locus iste

Als Herold vor zwei Jahren in der Präsidentensuite des 5-Stern-Hotels „Wukowo“ in St.Petersburg logierte, entdeckte er schnell die Vorzüge der örtlichen Toilette und sein ursprünglicher Verdacht, dass das WC aus Platzspargründen auf dem Balkon installiert sei, erwies sich gleich bei der ersten Sitzung als Irrtum.

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Während er beim Platznehmen noch vorsichtig nach links und rechts spähte, gaukelte alsbald ein Schmetterling in die sonnendurchflutete Freilicht-Galerie, und als Herold die Augen schloss, gedachte er plötzlich unvermutet Anton Bruckners vierstimmiger Motette „Locus iste“, mit welcher der Komponist begreiflich machen wollte, dass jeder Ort unseres Planeten ein „sacramentum“ werden kann, also ein außerordentlicher Ort, ohne Makel und unfassbar.

Diese Meditation wurde leider durch die plötzliche Sorge unterbrochen, dass die entstehenden Gerüche in die Nachbarzimmer wehen könnten. Trotzdem winkte Herold spontan der jungen Frau zurück, die auf dem Balkon des gegenüberliegenden Hauses mit Unkrautzupfen und Pflanzengießen beschäftigt war.

Auch wenn man nicht von einem stillen Örtchen sprechen kann, weil sich unterhalb des Geschehens eine Kreuzung mit Verkehrsampel befand und die gewohnte Beschaulichkeit somit durch Brems- und Anfahrgeräusche getrübt wurde, ist die russische WC-Variante Marke Romanov (Романов) durchaus ein Ort mit Aufenthaltsqualität.

Donnerstag, 9. November 2006

Der sechste Himmel

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Neulich hatte Herold etwas zu feiern und entschied sich für ein gemütliches Beisammensein im „Settimo Cielo“ (= "Siebenter Himmel") in der Wiener Innenstadt (Öffnungszeit 18.00 bis 24.00 Uhr).

Weil Herolds Muttersprache nicht Italienisch ist, war die Tischbestellung eine Hürde, an der das Projekt bei weniger Zeitpolster bereits im Planungsstadium gescheitert wäre. Nach ein paar Tagen rief aber doch noch der deutsch sprechende Padrone zurück, womit sowohl Tisch als auch Essen gesichert waren.

Nachdem die Gruppe um 18.30 Uhr vollzählig war und einen Aperitiv verdrückt hatte, wurden das viergängige Menü und der dazu passende Wein serviert. Während der Rebensaft jedesmal ungefragt nachgeschenkt wurde, gab es Probleme mit der Wasserbestellung, die immer wieder urgiert werden musste. Bei der Auswahl des Grappas (ca. 50 verschiedene Flaschen) konnten sich einige Gäste nicht sofort entscheiden, worauf der Kellner samt Wagen wieder entschwand und erst nach erneutem Ansuchen noch einmal mit seiner Grappa-Karre anrollte.

Als um 23 Uhr ein – zugegebenermaßen wohlgenährter – Kollege noch eine Käseplatte orderte, wurde die Bestellung zwar aufgenommen, aber nicht mehr geliefert. Und auf die Weinbestellung des aus sieben Personen bestehenden harten Kerns der Truppe um 23.45 Uhr kam überhaupt keine Antwort mehr.

Fazit: Obwohl die Gäste sowohl das Firmament über sich als auch den Stephansdom vor sich sehen, verspricht "Settimo Cielo" das Blaue vom Himmel bzw. fehlt diesem guten Restaurant noch einiges, bis es als „sehr gut“ bewertet werden kann.

PS: Der harte Kern ging um 24.00 Uhr noch in die Sky-Bar, der letzte Nachtschwärmer lag kurz nach 3.00 Uhr im Bett, und ein paar Stunden später, um 9.00 Uhr, saßen wieder alle (ohne Kopfweh) an ihrem Schreibtisch.

Montag, 6. November 2006

Zeige mir, wie Du Deine Socken trägst, ....

... und ich sage Dir, wer Du bist.

scks scksscks

Während Curd Jürgens vor vielen, vielen Jahren weiße Socken zum dunklen Anzug salonfähig machte – ein Outfit, das einen heute aus den Socken haut – gilt der Wadenstrumpf derzeit als eines der langweiligsten Kleidungsstücke überhaupt. Gemäß geltender Sockenetikette geht man in Sandalen barfuß und seit es Einweg-Einlagen gibt, muss Mann in der warmen Jahreszeit nur noch als Business-Mensch „die Zwirnernen“ tragen.

Trotzdem gibt es immer wieder arme Socken, die stunden-, ja tagelang Fußüberzüge in diversen Farben und Mustern stricken und damit einer Tätigkeit nachgehen, deren Endprodukt auch schon mal eine alte Socke ist (die dann oft so mancher faulen Socke zugute kommt). Umso ärgerlicher ist in diesen Fällen das Auftreten des bekannten Phänomens, wonach jede zweite Socke in der Waschmaschine verschwindet - womit wir beim „Problem Einzelsocke“ angelangt sind:

Auch einzelne Socken können einer sinnvollen Verwendung zugeführt werden - sei es bei einem Banküberfall, oder als Handy-Socke. Wenn Sie jedoch für einen Bankraub lieber Strumpfhosen verwenden und für Ihr Mobile eine Ledertasche bevorzugen, liegen Sie als Trendsetter mit einer Socke für Ihr bestes Stück genau richtig.

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Hi. Ich möchte wissen was es mit dem satz auf sich...
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Wollte fragen wie das mit dem vollen container gemeint...
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