Montag, 5. Dezember 2005

Geld stinkt nicht

Herold hat gestern von seiner Mami Taschengeld für Weihnachtseinkäufe ausgefasst:

euro


Da bei Mami seit neuestem ein Typ mit Sonnenbrille und prall gefüllter Reisetasche ständig aus und ein geht und es in ihrer Wohnung immer nach Geld riecht, war er vorsichtig. Immerhin hatte er von einem Geldwäsche-Seminar noch folgendes Organigramm in Erinnerung:

orni


masch
Weil nämlich seine Mami bei
der Übergabe so komisch
gekichert hatte und er die
Mäuse ohne peinliche Fragen
und schiefe Blicke ausgeben
wollte, steckte er den Betrag
zuerst einmal in die
Waschmaschine.

Nach Entnahme der gereinigten Scheinchen bügelte er sie, sortierte sie nach Seriennummer und steckte sie schließlich in die Gesäßtasche seiner Cordsamthose.

Um keine verräterischen Spuren zu hinterlassen, gab er den Betrag gemäß linker Spalte des obigen Organigramms aus.

Was hätten Sie mit dem Geld gemacht?

(einsortiert in: Herolds Schelmereien)

Donnerstag, 1. Dezember 2005

Schiff ahoi!

Weil Herolds Badewanne gestern während eines ausführlichen Telefongesprächs beinahe übergelaufen wäre, erinnerte er sich an einen Vorfall mit seinem Boot im sonnigen Süden, wo er den Urlaub mit faulenzen, lesen, schwimmen und biertrinken zu verbringen pflegt.

Naturgemäß neigt sich bei solchen Segeltouren irgendwann auch einmal der Vorrat an Hopfensaft und Rotwein dem Ende zu.
Abhilfe in diesen Notsituationen schafft das Ansteuern eines Yachthafens, und ein anschließender Einkauf im Supermarkt bringt die Getränke wieder auf vorschriftsmäßigen Stand.
Meist kommt man dann auch mit der Besatzung benachbarter Boote ins Gespräch, tauscht Erfahrungen aus und gelangt an nützliche Informationen.

So geschah es auch im Juni 2003: Nachdem die lästige Pflicht der Bevorratung erledigt sowie Wasser und Treibstoff ergänzt waren, ging Herold mit seinem deutschen Bootsnachbarn abendessen. Herold kennt außerhalb des kleinen Städtchens ein nettes Lokal, das durch einen längeren Fußmarsch zu erreichen ist.

Die georderte Fischplatte war vorzüglich und dem heimischen Rebensaft wurde bei gepflegter Unterhaltung die nötige Aufmerksamkeit gewidmet.

Weit nach Mitternacht machten sich die beiden Kapitäne auf den Heimweg. Im Hafen angekommen, steuerten sie bei Sternenlicht zielstrebig dem Liegeplatz zu, um der Nachtruhe zu frönen.

Nach gedämpftem Absingen von "La Paloma" und gegenseitigen Gutenacht-Wünschen wollten sie schließlich an Bord gehen und trauten ihren Augen nicht:
Es lag nur noch Karl-Friedrichs Boot da. Wo Herolds Segler liegen sollte, war Leere. Und das konnte weder eine Sinnestäuschung sein, noch am Rebensaft liegen!

Karl-Friedrich mutmaßte mit schwerer Zunge:
"Mensch Herold, die haben dir dein schönes Schiff geklaut!"

Als die beiden jäh ernüchtert ratlos in die Lücke starrten und die Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, wurden sie des Schicksals von Herolds Besitz gewahr:

ub1

Infolge Materialfehlers war ein Seeventil korrodiert, während der Abwesenheit des Kapitäns Wasser ins Boot gelangt und der Kahn gesunken.

PS: Das Schiff hat diesen Härtetest überstanden und ist zur Freude seines Besitzers und dank einer Vollkaskoversicherung wieder völlig funktionsfähig.

Montag, 28. November 2005

Hohes Haus intim

Zum vorweihnachtlichen Harmoniebedürfnis in Herolds Büro gehört, dass die Abteilung gemeinsam Weihnachten feiert. (Die ganze Belegschaft feiert dann noch einmal gemeinsam, aber das ist eine andere Geschichte ....)

Weil der Geschäftsleitung viel daran liegt, dass die Mitarbeiter nicht vor dem Bildschirm verblöden, setzt sie alle Jahre wieder zu einer großen Bildungsoffensive an und beschloss heuer, die Veranstaltung im Parlament abzuhalten. Darüber hinaus bemühte sie sich auch um Motivation zur Teilnahme und versuchte, den Trip auf Grund interner Connections mit den Worten "das sieht nicht jeder" schmackhaft zu machen.

Nachdem alle relativ pünktlich eine viertel Stunde später als vereinbart um 18.15 Uhr beim Hintereingang des Parlaments, Tor 3, versammelt waren, begann die Führung mit Erläuterungen zum Parlamentarismus.

Hätten Sie, werter Leser, zum Beispiel gewusst, dass einige Abgeordnete damals gegen ihre persönliche Überzeugung für den Verbleib der 0,8-Promille-Grenze stimmen mussten, weil sie sonst nicht dem Wählerwillen ihrer (Buschenschank-)Heimatgemeinde entsprochen hätten?

Während des Rundgangs durch das Gebäude erweckten folgende Motive Herolds Aufmerksamkeit:

ad


Diesem armen Bürger, dem der Fiskus
bereits das letzte Hemd ausgezogen
hat, wurde ein Denkmal gesetzt, damit
ersichtlich wird, wie dringend nötig eine
Steuerreform ist.








sitz
Mittels Steuerpults im Vordergrund können diverse Schleudersitze ausgelöst werden, sobald Abgeordnete während einer Sitzung einnicken.


klav
Bis 5. Dezember wird im Hohen Haus nicht wie üblich aufgegeigt, sondern der Konzertflügel strapaziert. Angeblich besteht die ÖVP darauf, dass nur die schwarzen Tasten gespielt werden, dafür müssen nach dem nächsten Regierungswechsel vielleicht die weißen Tasten rot gefärbt werden ......


Nach der Führung ging es durch den unterirdischen Gang auf die gegenüberliegende Straßenseite in das Gebäude, in dem das Dinner stattfand. Im Speisesaal konnte Herold gerade noch die drohende Gefahr abwenden, seinen Sitzplatz im Dunstkreis der Chefität einnehmen zu müssen und fand darauf den einzig verbleibenden leeren Sessel neben einem angehenden Weinakademiker.

Unmittelbar darauf begann die Ansprache mit allgemeinem Dank für den gezeigten Einsatz im auslaufenden Jahr und der Mitteilung, dass die versammelte Abteilung auch heuer wieder gut abgeschnitten hat (ein Umstand, den Herold in seine nächste Gehaltsverhandlung mit einbeziehen wird).

Weil es vormittags Zoff gegeben hatte, wurde auch gleich aktuell ein Appell an die Verbesserung der internen Kommunikation eingebaut, und der Höhepunkt (und sogleich Abschluss) der flammenden Ansprache gipfelte in der Weisheit "Wer allein arbeitet, addiert, wer zusammen arbeitet, multipliziert".

Darauf wurde das Buffet freigegeben und Herold eröffnete den small talk mit seinem Sitznachbarn. Die Fachsimpelei gipfelte in der für Herold neuen Erkenntnis, dass der Weinakademiker bei weitem nicht die letzte Weihe in diesem Genre darstellt, sondern in England die höchste international anerkannte Ausbildung erfolgt, mit derzeit weltweit ca. 120 Absolventen.

Erschöpft von den vielen Eindrücken des Tages machte sich Herold unter Hinweis auf seinen frühen Arbeitsbeginn um 22.30 Uhr auf den Heimweg und ging, tief die frische Luft einatmend, vorbei an den noch geöffneten Punschständen durch das dichte Schneetreiben Richtung U-Bahn.

PS: Bonmot aus dem Parlaments-Alltag -
Schüssel ist neulich mit dem Kopf gegen die Glastüre geknallt, weil er aufrecht die Lichtschranke unterlaufen hat.

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