Licht ins Dunkel
Es ist eine Zumutung, sowohl für die Zuschauer als auch die Betroffenen:
Wann immer man in der Zeit von Oktober bis Frühlingsbeginn - und sei es auch nur aus Versehen – das durch Zwangsgebühren finanzierte Fernsehprogramm ORF2 einschaltet, wird man mit Werbefilmen der ORF-Aktion „Licht ins Dunkel“ zugemüllt.
Die unwürdigen Fernseh-Spots zeigen Behinderte in möglichst unvorteilhaften Posen, und anstelle des Einsatzes für Gerechtigkeit und Gleichstellung erschnorrt der öffentlich-rechtliche Rundfunksender mit der Mitleidsmasche Almosen.
So werden Leistungen, auf die der Behinderte Rechtsanspruch (Sozialministerium) hat und für die der Steuerzahler bereits zur Kasse gebeten wurde, frech an Private ausgelagert, sodass ein Gelähmter für seinen Rollstuhl womöglich auch noch dankbar sein muss.
Dabei ist privater Einsatz durchaus wichtig, jedoch nicht über Geldspenden, sondern zum Beispiel durch Arbeits- und Lehrstellenvermittlung.
Und auch der ORF könnte seinen Teil dazu beitragen, indem er dem Fernsehpublikum behinderte Menschen nicht als Objekte präsentiert, sondern sie als Mitarbeiter (Journalisten, Moderatoren, Redaktionsmitglieder etc.) in seinen Betrieb aufnimmt und so der Öffentlichkeit ein Bewusstsein vermittelt, das sich auch auf Kindergärten, Schulen, Berufsleben und Freizeit übertragen würde.
Leidtragende der neuen Vorgangsweise wären dann nur noch die B- und C-Promis, die am 24.12. rund um die Uhr kostenlos um die Wette trällern und deren Aufwandsentschädigung damit entfiele.
herold - 2008.01.28, 08:41
40 Kommentare - Kommentar verfassen - 3726 Hits - 0 Trackbacks