Herold unternahm gestern einen Spaziergang im Schlossgarten Schönbrunn und musste feststellen, dass die Parkanlage des Weltkulturerbes Schloss Schönbrunn zunehmend zu Liliputbahn- und Fiakerseligkeit verkommt. Heuriger wurde allerdings keiner entdeckt, würde aber dem Image kaum mehr Abbruch tun.

Während er den ältesten Zoo der Welt (mit Rafinessen moderner Tierquälerei) großräumig mied, traf er auf offensiv nahrungsuchende Eichhörnchen, die von den Spaziergängern beinahe Wegzoll einforderten. Unterwegs waren außerdem (wie immer) nach dem Kaiser fahndende Touristen, Jogger und Beschaulichkeit suchende Einheimische.

Am Gipfel des Schönbrunner Berges angekommen, wurde er der Menschen auf der oberen Plattform der Gloriette gewahr und beschloss, ebenfalls diese Terrasse aufzusuchen. Er erklomm über die seitliche Treppenanlage das Ziel und studierte dabei die Inschriften auf der Wand (Gerti + Wolfi waren hier – 10.5.2006; for you need Gabi, call 0676 87654321 etc.).

Weil das Fernrohr auf der Terrasse defekt war, verließ er die Plattform nach kurzer Zeit wieder und machte sich auf den Rückweg.

Daheim, beim Ausräumen und Entsorgen des Inhalts seiner Taschen, warf er einen Blick auf die Rückseite der Eintrittskarte und traute seinen Augen kaum:
Auf der Aussichtsterrasse der Gloriette darf nicht geraucht, nicht gegessen, nicht getrunken, nicht gefilmt und nicht fotografiert werden, ganz nach dem Motto: cash and go!



So gesehen, gewinnt folgende verbotene Aufnahme an besonderem Reiz:

... können manchmal ganz schön lang sein. Einige Bloggerinnen und Blogger, die kommendes Wochenende in unserer Stadt auf Besuch sind, werden aber ein kurzes Schläfchen tagsüber vielleicht sogar zu schätzen wissen.

(Wiener Schmalz für's Herz *g*)

.... wenn ich das Platzerl nur wüsst,
Drunt' in der Lobau hab ich ein Mädel geküsst;
Ihre Augerln warn so blau
Als wie die Veigerln in der Au ........
Scherzal

Herold war heute Nachmittag in der Lobau spazieren und hat viele Schneeglöckchen und Veilchen sowie zwei große Rammler gesehen.

Langsam aber sicher mausert sich Wien zum Luftkurort. Die ersten Schritte wurden bereits mit dem „Immissionsschutzgesetz Luft“ in die Wege geleitet.

Kleine Ausreißer, wie zum Beispiel die hier gezeigte Müllverbrennungsanlage, fallen seitdem nicht mehr so sehr ins Gewicht, außerdem befinden sich die Ausstoßöffnungen solcher Emissionsschleudern ohnehin weit oberhalb der strapazierten Atemwegsorgane der Stadtbewohner.



Zumal im dichtbebauten Stadtgebiet – und das ist wahrscheinlich die Meinung der Stadtväter – eine von Friedensreich Hundertwasser behübschte Müllverbrennungsanlage wesentlich weniger Schadstoffe produziert, als herkömmliche ohne Vergoldung und sonstigem Schnickschnack.

Es muss schon eine sehr große Eingebung des Genies gewesen sein, mit abgekupferten Ideen eines spanischen Künstlers über den Ernst der Situation hinwegtäuschen zu wollen. Schließlich wird der Dreck seit jeher in der Hauptwindrichtung vom 9. Bezirk über die ganze Stadt geblasen.

Und wer’s nicht glaubt, ist selber Schuld und hustet weiterhin aufgrund der Feinstaubbelastung!