Eltern
Sie ist seit längerer Zeit großjährig und seit kurzem bis über beide Ohren verliebt.
„Den kann ich daheim wieder nicht vorstellen“, hat sie am Anfang der Beziehung kichernd zu ihrer Freundin gesagt.
Inzwischen wissen alle, dass sie seit zwei Monaten bei ihm wohnt. Bis auf ihre Eltern.
Am liebsten wäre ihr, ihre Mutter hätte ihn unabhängig von ihr kennengelernt, aber dieses Wochenende muss es sein:
Sie erzählt wie glücklich sie ist, wie lustig, herzlich, offen und unkompliziert der neue Mann in ihrem Leben ist und bemerkt, wie sich ihre eigene Begeisterung auf ihre Mutter überträgt, die immer wieder nachfragt und sehr interessiert ist.
„Wie heißt er denn?“, fragt die Mutter.
„Karim.“
„Karin?“
„Nein, KARIM.“
„Was ist das für ein Name?“, fragt die Mutter.
„Ein arabischer.“
Weil sich die Mutter dazu nicht weiter äußert, zieht die Tochter ein Foto aus der Tasche.
„Warum ist das Foto so dunkel?“, fragt die Mutter.
„Das Foto ist nicht dunkel“, antwortet die Tochter.
„ER ist dunkel.“
Die Mutter sitzt da und lässt diese Mitteilung auf sich einwirken. Das Interesse ist erloschen, keine weiteren Fragen.
„Lass dir halt Zeit und zieh vor allem nicht zu schnell mit ihm zusammen“, lautet die abschließende Empfehlung.
Merke:
Kinder könnten ihre Eltern viel mehr lieben, wenn diese (nämlich die Eltern) sich ab einem gewissen Zeitpunkt aus dem Leben ihrer Kinder zurückzögen und sich ungebetener Ratschläge enthielten.
„Den kann ich daheim wieder nicht vorstellen“, hat sie am Anfang der Beziehung kichernd zu ihrer Freundin gesagt.
Inzwischen wissen alle, dass sie seit zwei Monaten bei ihm wohnt. Bis auf ihre Eltern.
Am liebsten wäre ihr, ihre Mutter hätte ihn unabhängig von ihr kennengelernt, aber dieses Wochenende muss es sein:
Sie erzählt wie glücklich sie ist, wie lustig, herzlich, offen und unkompliziert der neue Mann in ihrem Leben ist und bemerkt, wie sich ihre eigene Begeisterung auf ihre Mutter überträgt, die immer wieder nachfragt und sehr interessiert ist.
„Wie heißt er denn?“, fragt die Mutter.
„Karim.“
„Karin?“
„Nein, KARIM.“
„Was ist das für ein Name?“, fragt die Mutter.
„Ein arabischer.“
Weil sich die Mutter dazu nicht weiter äußert, zieht die Tochter ein Foto aus der Tasche.
„Warum ist das Foto so dunkel?“, fragt die Mutter.
„Das Foto ist nicht dunkel“, antwortet die Tochter.
„ER ist dunkel.“
Die Mutter sitzt da und lässt diese Mitteilung auf sich einwirken. Das Interesse ist erloschen, keine weiteren Fragen.
„Lass dir halt Zeit und zieh vor allem nicht zu schnell mit ihm zusammen“, lautet die abschließende Empfehlung.
Merke:
Kinder könnten ihre Eltern viel mehr lieben, wenn diese (nämlich die Eltern) sich ab einem gewissen Zeitpunkt aus dem Leben ihrer Kinder zurückzögen und sich ungebetener Ratschläge enthielten.
herold - 2005.10.01, 14:30
26 Kommentare - Kommentar verfassen - 2529 Hits - 0 Trackbacks
Perdi - 2005.10.01, 19:20
Ja! Da hast du recht!
Nur,.....Eltern sind selbst oft noch Halbwüchsige!
herold - 2005.10.02, 16:46
Sie meinen, diese durchaus erwachsene tochter hatte halbwüchsige eltern?
sokrates2005 - 2005.10.01, 19:47
Mir persönlich ...
wärs ja lieber, wenn Töchter ab einem gewissen Alter (am besten so mit 10) das Älterwerden einstellen - zumindest bis zum Hinscheiden des Vaters. ;-)
herold - 2005.10.02, 16:44
für viele frauen ist die idee des nicht älter werdens durchaus reizvoll - aber erst zwischen 30 und 90. ;-)
dori - 2005.10.03, 15:07
och, das würd ich mit anfang 20 auch schon so sehen... ;-)
herold - 2005.10.03, 15:30
fräulein dori, sind Sie womöglich eine sokratische tochter?
derbaron - 2005.10.03, 15:34
Tochter im biologischen oder im übertragenen Sinne?
herold - 2005.10.03, 15:42
baron, Sie werden doch nicht ansprüche an dori's vaterschaft anmelden?!?!
derbaron - 2005.10.03, 15:48
Anmelden tu ich prinzipiell nichts, da derartiges im Regelfall mit der Zahlung regelmäßiger Gebühren verbunden ist.
herold - 2005.10.03, 16:02
das alte lied: beim zahlen hört der spaß auf.....
derbaron - 2005.10.03, 16:06
Ja das stimmt leider. Die Welt ist schlecht und ich hab auch schon Bauchweh.
lilliorsini - 2005.10.02, 09:41
Eigentlich wollte ich Ihnen jetzt ein aussagekräftiges Bild hiezu schicken. Nur leider will das Bild nicht auf ihre Seite.
Ich lasse es Ihnen anderswegig zukommen ;-)
Ich lasse es Ihnen anderswegig zukommen ;-)
herold - 2005.10.02, 16:31
vielen dank, das bild trifft des pudels kern.
pazamaza - 2005.10.02, 11:28
na ja die mutter hat eh nur ein allgemeinen rat gegeben, das könnte auch für einen europaier gelten:) eingemischt hat sie sich ja nicht
mehr lieben werden wir ja die eltern nicht:) aber vielleicht mehr anvertrauen:)
mehr lieben werden wir ja die eltern nicht:) aber vielleicht mehr anvertrauen:)
herold - 2005.10.02, 16:29
glauben Sie mir, im seinerzeitigen stadium des vorstellungsgesprächs hätte die mutter gegen einen optisch angepassten probanden keinen einwand vorgebracht. ;-)
pazamaza - 2005.10.02, 16:42
der punkt ist beim angepassten! was heisst angepasst...ich bin sicher es geht nicht nur um weiss oder schwarz..
herold - 2005.10.02, 16:50
Sie haben natürlich wieder recht, hier ging es um eine art kaffeebraun.
pazamaza - 2005.10.03, 08:44
auch wenn:)
C. Araxe - 2005.10.02, 12:18
Das scheint wohl ein ungeschriebenes Gesetz zu sein, dass die Menschen, die einem am nächsten sein sollten, am wenigsten Verständnis aufbringen können.
herold - 2005.10.02, 17:30
dennoch scheinen viele eltern ihre kinder zu lieben.
C. Araxe - 2005.10.03, 09:52
Was heißt "dennoch"? Liebe UND Verständnis gehören seltsamerweise nicht automatisch zusammen.
herold - 2005.10.03, 13:31
eben, eben!
nofishonlychips - 2005.10.02, 15:28
merke
dies gilt auch umgekehrt für eltern ;-)
herold - 2005.10.02, 16:32
100 % zustimmung, wie ein bekannter aus früheren zeiten immer zu sagen pflegt!
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