Donnerstag, 2. Februar 2006

Erlebniswelt U-Bahn

Es ist kurz vor 8.00 Uhr Früh, als ein „wilder Hund“ fluchend und schwankend mit seinem schwarzen Vierbeiner das U-Bahn-Abteil betritt.

Obwohl Herold aus seinem Dämmerschlaf gerissen wird, ist er von dem zugedröhnten Bilderbuch-Punk fasziniert: Der Typ ist durchgehend schwarz gekleidet, mit Silberschmuck an allen Körperteilen versehen, hat eine Glatze mit rotem Haarkamm und setzt sich auf den einzigen freien Platz gleich hinter der Glasscheibe, während er seinen Flocki zu sich zieht.

Unmittelbar darauf fällt er in sich zusammen und droht vom Sitz zu fallen. Als jedoch die U-Bahn wieder mit einem Ruck anfährt, strafft er sich überraschend, dreht sich um und brüllt in Fahrtrichtung: „Oida, wos foast denn so deppat!“
(Übersetzung für unsere deutschen Freunde: „Alter, warum fährst du so doof ?“)

Angewidert verlässt das Punk-Gegenüber seinen Platz, der Punk zieht Struppi auf den frei gewordenen Sitz und legt seine Beine links und rechts davon auf die Bank. Die nunmehr neben dem Hund sitzende Frau drückt sich an das Fenster.

Während Punk und Hund einander in Augenhöhe gegenüber sitzen, der eine wieder in sich zusammengesunken, der andere auf sein vis-a-vis konzentriert, kriechen zwei Ratten aus der schwarzen Kapuze: Eine läuft die Lehne des U-Bahn-Sitzes entlang, die andere bleibt an der Kapuze.

punk3

Dem Mann neben dem Punk (gegenüber der Frau), der bis jetzt ebenfalls Richtung Fenster ausgewichen ist, wird das plötzlich zu viel: Er steht auf, hebt das rechte Bein bis an sein Kinn und steigt über die Beine des Punks (der keinen Millimeter zurückweicht), wobei er nach vollbrachter Turnübung eine angedeutete Bemerkung des Unmuts äußert.
„Frühstück!“ feuert darauf der Punk seinen Hund an und zeigt auf den Mann, der jetzt ängstlich zum Ausgang stolpert, während der Köter unbeteiligt sein Herrchen betrachtet.

Mittlerweile haben die meisten Fahrgäste das Innere des Waggons verlassen und befinden sich im Bereich der Ausgangstüren. Die hartgesottenen Sitzenbleiber verhalten sich unauffällig und sehen in ihre Zeitung oder ostentativ aus dem Fenster, während Herold vor dem (planmäßigen) Aussteigen noch ein paar Schnappschüsse macht, die aber wegen der ungewohnten Rahmenbedingungen leider unbrauchbar sind.

Montag, 30. Januar 2006

Knapp der Katastrophe entronnen!

cockpit
Quelle: Internet, Repro. Herold

Gekürzter Auszug aus einem bisher nicht veröffentlichten Startprotokoll samt Anmerkungen:

Die Maschine befand sich an der vorgeschriebenen Position auf der Startbahn 11/29 des Airports Schwechat und wartete auf die Freigabe. Die Instrumentenanzeigen beider Turbinen für Hoch- und Niederdruckverdichter sowie die Abgastemperaturen waren im erforderlichen Bereich, Flaps auf 5°, die letzten Checks laut Handbuch waren durchgeführt.

Nach Freigabe durch den Tower brachte der Pilot die Schubhebel auf 100 % der Startleistung, löste die Bremsen und die Maschine begann zu beschleunigen. V¹, bei einer Geschwindigkeit von 140 Knoten, war binnen 30 Sekunden erreicht. (Anm.: Entscheidungsgeschwindigkeit - wird sie überschritten, kann das Flugzeug im Falle eines Startabbruches möglicherweise nicht mehr auf der Startbahn zum Halten gebracht werden. - Ein Blick auf die Instrumente zeigte jedoch keinerlei Veranlassung hiezu.) Bei V², 155 Knoten (Anm.: Sicherheitsgeschwindigkeit für einen Start) zog der Pilot leicht an der Steuersäule und das Flugzeug hob mit einem Längswinkel von 15 Grad von der Startbahn ab. Nach Erreichen einer positiven Steigrate wurde das Fahrwerk eingefahren.

Während dieser kritischen Steigflugphase (Anm.: bei Triebwerksstörungen erfolgt wegen fehlenden Schubs Strömungsabriss und ein Absturz des Flugzeuges ist beinahe unausweichlich) nahm der Pilot plötzlich einen feinen Geruch nach Verbranntem wahr.

Nun erwies sich die von Piloten geforderte langjährige Flug-Routine als unschätzbarer Vorteil:
Herold drückte gelassen die Pausetaste des PCs, hielt dadurch den Flugsimulator an und ging in die Küche, um den Topf mit dem übergelaufenen Bohneneintopf vom Herd zu nehmen.

Freitag, 27. Januar 2006

Heute kann ich nichts als weinen,

ich habe ein gar zu empfindsames Herz.
(Brief Mozarts aus München an den Vater, 1778)

Mozart-Freunde aus aller Welt feiern heute gemeinsam mit den Salzburgern den 250. Geburtstag und haben dabei ganz vergessen, dass der Musiker zu Lebzeiten mit einem Fußtritt aus der Stadt gejagt wurde, die er danach nie wieder betreten hat.

Sein beliebtestes Werk, die "Kleine Nachtmusik", ist kurz - vor allem dann, wenn man nur den ersten Satz kennt - und trotzdem ist es dem Tourismus und der Industrie ein Leichtes, das Jubiläum voll auszuschöpfen:

Es gibt Mozart-Nahrung und -Genussmittel wie Symphonie-Streichkäse, Mozartwurst, Mozartlikör etc., aber auch Textilien und sonstiges Zubehör aller Art. Was jetzt (vielleicht) noch fehlt, sind Kondome und Vibratoren mit Lockenkopf sowie eine Ringstraßenparade in Wien, bei der Mozartäpfel hinterlassende Lippizaner von trällernden Sängerknaben geritten werden, die Mozarttaler in die jubelnde Menge werfen:

lippizaner
Bildquelle: dastierda

Wenn Mozart sehen könnte, was für Schindluder mit seinem Namen getrieben wird, er würde sich im Massengrab umdrehen.

Zumindest hat sich aber gezeigt, dass manche unserer noch lebenden großen Helden nur Opportunisten sind, wenn auch Schwarzenegger in einem Punkt mit Mozart vergleichbar ist: Beide haben/hatten es in ihrer Heimat schwer.
Der große Unterschied: Mozart wurde nach seinem Tod berühmt, Schwarzenegger wird nach seinem Tod bald in Vergessenheit geraten.

Zum Glück dauert das Mozart-Jahr aber nur noch elf Monate, sonst müsste sich Herold womöglich mit einer Mozartkugel entleiben.

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I am the new girl
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women for sex (Gast) - 2015.11.18, 05:04
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pathologe - 2015.09.09, 07:44
voller Müllcontainer?...
Hi. Ich möchte wissen was es mit dem satz auf sich...
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Müllcontainer
Wollte fragen wie das mit dem vollen container gemeint...
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