Saufen für den guten Zweck
Letzte Woche nahm Herold an einem Benefiz-Afterwork (geschlossene Veranstaltung) im Moulin Rouge*) teil.
Die Eröffnungsrede wurde von einem Rundfunk-Moderator gehalten, der in Natura gar nicht so schlimm wie in den Medien aussah (was aber vielleicht auch an der schummrigen Beleuchtung lag). Dieser Sprecher feuerte die Anwesenden an, mit gutem Gewissen möglichst viel zu trinken und versank danach in einem Clubsessel, wo seine Freundin ob der anwesenden Konkurrenz sofort seinen Persönlichkeitsschutz übernahm.
Als Fortsetzung standen „gute Musik, Karaoke und einzigartiger Service mit kulinarischen Genüssen“ auf dem Programm. So wurde gegen 19 Uhr das erste Gulasch serviert, dessen Aroma sich unverzüglich im ganzen Etablissement verbreitete und Herold einen leichten Vomitier-Reiz bescherte. Um Schlimmeres abzuwenden, schenkte er seine Tombola-Lose spontan der hübschen Blondine am Nebentisch und entschied sich für einen schnellen Aufbruch.
Um es kurz zu machen: Das Ambiente im Moulin Rouge ist nach wie vor halbseiden (rote Beleuchtung, roter Plüsch), die gesamte Einrichtung wirkt billig und abgefuckt, und die Beschreibung der Vorstellung, wie das Ganze bei Tageslicht aussieht, soll Ihnen hier ausnahmsweise erspart bleiben. Vielleicht ist aber Herold generell einem Irrtum unterlegen und der erste Teil von Afterwork muss mit „Schließmuskel“ übersetzt werden?
*) Das Wiener Moulin Rouge war früher eine einschlägige Bar und wird heute als Eventlokal für bis zu 400 Personen genutzt.
herold - 2007.11.26, 09:38
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