Die Erfolgsgeneration von morgen
Quelle: Internet, Repro. Herold
Sie sind beide 22 Jahre alt, haben sich ein Studium ausgesucht, das „nach Geld riecht“ und arbeiten über den Sommer bei Herolds Arbeitgeber als Ferialpraktikanten.
ER - Typ großer, blonder Überflieger: muss sich etwas dazuverdienen.
SIE - Typ kleine, brünette Streberin: will Praxis sammeln und ist nicht auf die Bezahlung angewiesen.
Obwohl ER sich mit den Worten „Suche Arbeit, kann alles“ vorstellt, werden vorerst beide zum Archivieren abkommandiert, wobei sich schnell herausstellt, dass SIE die Gewissenhaftere ist.
Während SIE die Ordner beschriftet (weil seine Schrift laut eigenen Angaben unleserlich ist) und ER die Kartons faltet sowie das Material mit liebevoller Gewalteinwirkung darin unterbringt, unterhalten sie sich über das Sportangebot in der Uni und stellen fest, dass der Besuch von Pilates und Yoga nur die Hälfte kostet, so lange sie noch keinen akademischen Grad haben.
„Schnell alles absolvieren, bevor wir Magister sind“, beschließen sie einträchtig.
Anlässlich der Qual der Wahl, mit welchem Jahr ein bestimmter Ordner beschriftet werden muss, entscheidet ER sich für 2001 mit der Begründung „für diesen Vorgang benötigt man nicht länger als ein Jahr“.
Darauf SIE: „Na ja ... stell dir mal vor, das fängt im Dezember an.“
Mittags geht das Team in die „Mensa“ und ist danach bis 16.00 Uhr wegen Müdigkeit und Völlegefühls nur noch reduziert einsatzfähig.
Nachmittags soll ER die Loseblattausgabe aktualisieren, während SIE einen englischen Brief zum Korrekturlesen bekommt.
SIE zu ihm: "Mach’s ordentlich."
ER, folgsam: "Hab’ ich eh vor."
Daneben erzählt ER, wo er letzten Sommer gearbeitet hat, dass er dafür gut bezahlt wurde und stellt fest: „Leider ist es so, dass man für eine interessante Tätigkeit nichts bekommt und für stupide Arbeit gut bezahlt wird.“
Auf Herolds Einwand, dass ER hier für stupide Arbeit wenig bezahlt bekommt, ruft er: „Das ist der Jackpot!“
Später rüsten sie gemeinsam um EUR 25,00 den Briefmarkenbestand mit 0,55- 0,75- und 1,00-Marken auf und legen für das Retourgeld eine Excel-Tabelle mit Grafik an ....
Weil die beiden ununterbrochen palavern, siedelt sie Herold am zweiten Tag mit der Begründung um, dass sie im anderen Zimmer viel mehr Spaß haben werden, was der Überflieger der kleinen Streberin spontan folgendermaßen erläutert: „Durch die Blume gesagt, wir sind hier unerwünscht!“
Der Kollege, in dessen Zimmer die zwei Marathon-Quassler bis auf weiteres einquartiert werden, sträubt sich kurz erfolglos, leidet unter dem „Kindergarten“ und bittet regelmäßig alle zwei Stunden „um mehr Ruhe“.
herold - 2006.07.13, 06:23
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