Der goldene Schnitt
In Herolds Betrieb wird in regelmäßigen Abständen zum Schauen und Kaufen von Originalen meist junger Künstler eingeladen. Vernissagen kosten nicht viel, dienen zur Imagesteigerung und dazu, die Kunden davon zu überzeugen, dass es der Firma nicht nur ums Geld geht. Einer der Gründe der immer wiederkehrenden Erfolge dieser Veranstaltungen ist das erstklassige Buffet .....
Die Besucher sind großteils immer dieselben, Alkohol gibt’s so viel, bis jedes Bild schön ist und zum Drüberstreun eine moderne oder klassische musikalische Einlage. Mitarbeiter, die hungrig sind oder punkten wollen, kommen kurz vorbei und äußern sich lobend, das kann nie schaden. Die Künstler sind meist unbekannt bis unbedeutend und trotzdem kommt es immer wieder vor, dass Werke gekauft werden.
Eine besondere Bewandtnis hat es jedoch mit folgendem Bild:
Nach seinem Erwerb durch Herolds Ober-Boss lehnte es einige Wochen an der Wand und wartete darauf, zum Rahmen und Verglasen abgeholt zu werden.
Je öfter Herold es betrachtete, desto beklommener wurde ihm zumute. Eines Tages erblickte er daneben auf dem Schreibtisch diverse bunte, selbstklebende Punkte, wie sie zum Markieren bestimmter Ordner verwendet werden. In seiner Not wählte er einen leuchtend-blauen und platzierte ihn spontan in die rechte untere Hälfte. Gleichzeitig taufte er das Bild „Blaupunkt“ und so hängt es heute noch im zweiten Stock: gerahmt und hinter Glas, düster und unauffällig, aber mit leuchtend blauem Punkt.
Der Ober-Boss war nach der Rahmung richtig stolz auf seine Kunstsachverständigkeit und beglückwünschte sich zu diesem Erwerb, den er eine zeitlang sogar in sein Zimmer hängte.
Mittlerweile findet auch Herold Gefallen am Gemälde und an der vom Künstler gewollt erzeugten Spannung zwischen violetter Blume und blauem Punkt.
Fazit: mit Hilfe der Regel des goldenen Schnitts wird so manches Bild durch eine unauffällig angebrachte Applikation optisch aufgewertet und geht unter Umständen sogar als Kunstwerk durch.
Die Besucher sind großteils immer dieselben, Alkohol gibt’s so viel, bis jedes Bild schön ist und zum Drüberstreun eine moderne oder klassische musikalische Einlage. Mitarbeiter, die hungrig sind oder punkten wollen, kommen kurz vorbei und äußern sich lobend, das kann nie schaden. Die Künstler sind meist unbekannt bis unbedeutend und trotzdem kommt es immer wieder vor, dass Werke gekauft werden.
Eine besondere Bewandtnis hat es jedoch mit folgendem Bild:
Nach seinem Erwerb durch Herolds Ober-Boss lehnte es einige Wochen an der Wand und wartete darauf, zum Rahmen und Verglasen abgeholt zu werden.
Je öfter Herold es betrachtete, desto beklommener wurde ihm zumute. Eines Tages erblickte er daneben auf dem Schreibtisch diverse bunte, selbstklebende Punkte, wie sie zum Markieren bestimmter Ordner verwendet werden. In seiner Not wählte er einen leuchtend-blauen und platzierte ihn spontan in die rechte untere Hälfte. Gleichzeitig taufte er das Bild „Blaupunkt“ und so hängt es heute noch im zweiten Stock: gerahmt und hinter Glas, düster und unauffällig, aber mit leuchtend blauem Punkt.
Der Ober-Boss war nach der Rahmung richtig stolz auf seine Kunstsachverständigkeit und beglückwünschte sich zu diesem Erwerb, den er eine zeitlang sogar in sein Zimmer hängte.
Mittlerweile findet auch Herold Gefallen am Gemälde und an der vom Künstler gewollt erzeugten Spannung zwischen violetter Blume und blauem Punkt.
Fazit: mit Hilfe der Regel des goldenen Schnitts wird so manches Bild durch eine unauffällig angebrachte Applikation optisch aufgewertet und geht unter Umständen sogar als Kunstwerk durch.
herold - 2006.07.06, 06:12
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