Punsch-Mucha
Vergangenen Sonntag machte sich Herold am frühen Abend auf den Weg, um Wiens Punsch-Szene zu erkunden. Gleichzeitig hoffte er, sich bei Schneegestöber und Kälte mit diesem Vorhaben gegen die Vogelgrippe zu immunisieren bzw. mit den Punsch-Wirkstoffen eine Prophylaxe gegen sonstige grassierende Viren vorzunehmen.
Das Vorgehen war akademisch angelegt, es mussten nämlich fundierte Ergebnisse für ein Treffen unter Tschecheranten-Freunden geliefert werden.
Herold bevorzugt Punsch mit dem Aroma sonnenreifer Waldbeeren sowie viel Fruchtanteil und weiß als gelernter Weinakademiker Qualitätspunsch von gepanschtem Glühwein zu unterscheiden.
Ausgangspunkt des Unterfanges war der Karlsplatz mit seinem barock-romantischen Flair, das jedes Jahr zahlreiche Besucher in seinen Bann zieht.
Denkste.
Gegen Sturmböen ankämpfend, kam Herold mitten in die Abschlussarbeiten der Handwerker und musste unverrichteter Dinge den nächsten Anlaufpunkt ansteuern.
Durch das Schneegestöber kämpfte er sich in die Innenstadt vor und freute sich, als er unvermutet hinter der noblen Ringstraßen-Galerie eine Reihe weihnachtlich beleuchteter Stände vorfand.
Der Umstand, dass sich vor den Hütten kaum Besucher befanden, wurde von Herold vorerst wegen des herrschenden Wetters falsch interpretiert, daher bestellte er erwartungsvoll seinen ersten Waldbeeren-Punsch zum Saisonauftakt.
Denkste.
Dieses Gesöff war leider reinste Abzocke. Vom Standbetreiber wurde verdünntes, aromatisiertes Konzentrat ohne jeglichen Fruchtanteil mittels Dampfdüse auf Temperatur gebracht und für die Brühe ohne Schamgefühl 3,30 EURO entgegengenommen.
Als nächstes steuerte Herold die lokale Szene am Graben an und kam dabei an einem karitativen Punsch-Stand vorbei. Gewitzt durch die vorherige Erfahrung ließ er ihn in Anbetracht nur zweier Konsumenten links liegen und schwenkte Richtung Freyung.
Durchgefroren fand er Unterschlupf im Innenhof eines fürstlichen Palais und trank – in Ermangelung eines Beerenpunsches – den wohlschmeckenden Klassiker Orangenpunsch mit fruchtig mildem Abgang um EUR 3,00.
Da es sich schlecht auf einem Bein steht, wurde zu Testzwecken auch noch ein Amaretto-Punsch konsumiert, doch fügte sich die chemische Geschmacksnuance trotz feiner Wildkirsch-Blume nicht harmonisch ins Gesamtgefüge ein.
Immerhin breitete sich jedoch endlich wohliges Wärmegefühl im Magen aus.
Weil der Rathausplatz für jeden gelernten Wiener in der Vorweihnachtszeit ein „must“ ist, wurde schließlich auch noch diese Teststrecke in Angriff genommen:
Herold bahnte sich den Weg durch das Geschiebe zu einem Punschstand am oberen Ende, wo er endlich den ersehnten, gehaltvollen Waldbeerenpunsch entgegen nahm.
Denkste.
Just in dem Augenblick, als er den Becher zum Mund führen wollte, drängte sich eine angeheiterte Schar vorbei und der Becherinhalt ergoss sich über Herolds Schuhe. Sofort breitete sich ein wohlig-warmes Gefühl aus, zusammen mit der schlagartigen Erkenntnis, dass so mancher Punsch, direkt in die Schuhe geleert, dort eine schnellere Wirkung erzielt als über den (Um-)Weg der Speiseröhre in den Magen.
Die beiden Anführer der Runde bemerkten sofort das Missgeschick und Herold musste sich wohl oder übel - wollte er nicht als Griesgram dastehen - als Schadensgutmachung zwei weitere Punsch-Portionen aufdrängen lassen. Nicht zuletzt dadurch erfuhr die Wertung des Getränks zunehmende Steigerung ...........
Herold weiß als alter Seebär, dass in der Dunkelheit ein Navigationssystem in jedem Falle hilfreich ist. In weiser Voraussicht war er auch bei dieser Exkursion mit seiner GPS-Uhr ausgerüstet, die ihm – trotz schlechter Sicht und unsicherem Gang – schließlich doch noch die wohlbehaltene Rückkehr ins traute Heim ermöglichte.
Das Vorgehen war akademisch angelegt, es mussten nämlich fundierte Ergebnisse für ein Treffen unter Tschecheranten-Freunden geliefert werden.
Herold bevorzugt Punsch mit dem Aroma sonnenreifer Waldbeeren sowie viel Fruchtanteil und weiß als gelernter Weinakademiker Qualitätspunsch von gepanschtem Glühwein zu unterscheiden.
Ausgangspunkt des Unterfanges war der Karlsplatz mit seinem barock-romantischen Flair, das jedes Jahr zahlreiche Besucher in seinen Bann zieht.
Denkste.
Gegen Sturmböen ankämpfend, kam Herold mitten in die Abschlussarbeiten der Handwerker und musste unverrichteter Dinge den nächsten Anlaufpunkt ansteuern.
Durch das Schneegestöber kämpfte er sich in die Innenstadt vor und freute sich, als er unvermutet hinter der noblen Ringstraßen-Galerie eine Reihe weihnachtlich beleuchteter Stände vorfand.
Der Umstand, dass sich vor den Hütten kaum Besucher befanden, wurde von Herold vorerst wegen des herrschenden Wetters falsch interpretiert, daher bestellte er erwartungsvoll seinen ersten Waldbeeren-Punsch zum Saisonauftakt.
Denkste.
Dieses Gesöff war leider reinste Abzocke. Vom Standbetreiber wurde verdünntes, aromatisiertes Konzentrat ohne jeglichen Fruchtanteil mittels Dampfdüse auf Temperatur gebracht und für die Brühe ohne Schamgefühl 3,30 EURO entgegengenommen.
Als nächstes steuerte Herold die lokale Szene am Graben an und kam dabei an einem karitativen Punsch-Stand vorbei. Gewitzt durch die vorherige Erfahrung ließ er ihn in Anbetracht nur zweier Konsumenten links liegen und schwenkte Richtung Freyung.
Durchgefroren fand er Unterschlupf im Innenhof eines fürstlichen Palais und trank – in Ermangelung eines Beerenpunsches – den wohlschmeckenden Klassiker Orangenpunsch mit fruchtig mildem Abgang um EUR 3,00.
Da es sich schlecht auf einem Bein steht, wurde zu Testzwecken auch noch ein Amaretto-Punsch konsumiert, doch fügte sich die chemische Geschmacksnuance trotz feiner Wildkirsch-Blume nicht harmonisch ins Gesamtgefüge ein.
Immerhin breitete sich jedoch endlich wohliges Wärmegefühl im Magen aus.
Weil der Rathausplatz für jeden gelernten Wiener in der Vorweihnachtszeit ein „must“ ist, wurde schließlich auch noch diese Teststrecke in Angriff genommen:
Herold bahnte sich den Weg durch das Geschiebe zu einem Punschstand am oberen Ende, wo er endlich den ersehnten, gehaltvollen Waldbeerenpunsch entgegen nahm.
Denkste.
Just in dem Augenblick, als er den Becher zum Mund führen wollte, drängte sich eine angeheiterte Schar vorbei und der Becherinhalt ergoss sich über Herolds Schuhe. Sofort breitete sich ein wohlig-warmes Gefühl aus, zusammen mit der schlagartigen Erkenntnis, dass so mancher Punsch, direkt in die Schuhe geleert, dort eine schnellere Wirkung erzielt als über den (Um-)Weg der Speiseröhre in den Magen.
Die beiden Anführer der Runde bemerkten sofort das Missgeschick und Herold musste sich wohl oder übel - wollte er nicht als Griesgram dastehen - als Schadensgutmachung zwei weitere Punsch-Portionen aufdrängen lassen. Nicht zuletzt dadurch erfuhr die Wertung des Getränks zunehmende Steigerung ...........
Herold weiß als alter Seebär, dass in der Dunkelheit ein Navigationssystem in jedem Falle hilfreich ist. In weiser Voraussicht war er auch bei dieser Exkursion mit seiner GPS-Uhr ausgerüstet, die ihm – trotz schlechter Sicht und unsicherem Gang – schließlich doch noch die wohlbehaltene Rückkehr ins traute Heim ermöglichte.
herold - 2005.11.24, 06:05
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