Donnerstag, 20. Juli 2006

Das Sommerloch

Die Ansichten über Löcher im Allgemeinen gehen weit auseinander: Während Frau Idoru zum Beispiel meint, dass Löcher das Interessantere sind, findet Tantchen Perdi Löcher generell uninteressant und steht mit ihrer Auffassung in krassem Gegensatz zur Hobo'schen Überzeugung.

Leider hat dieses Jahr Bruno den Beginn des Sommerlochs erheblich verzögert und die Fußball-WM hat das Ihre dazu beigetragen, jetzt aber ist es endlich so weit: Das Sommerloch ist da!

sm


Viele Blogger sind bereits hineingefallen und sitzen darin auf ihren mehreren Wochen alten Beiträgen fest. Und obwohl sich so mancher für die Politik das ganze Jahr lang ein Sommerloch wünscht, bleiben viele Fragen offen:
Wer ist Schuld am Sommerloch, und wäre die Klärung dieser Frage nicht ein lukrativer Job (zB für Rechtsanwälte oder Aufdeckjournalisten)?

Zu den Hauptverdächtigen als Verursacher gehören jedenfalls die Chinesen, und zwar deshalb, weil sie in Peking dauernd Reissäcke umfallen lassen und damit im Sommer die aufregendsten Meldungen liefern.

Donnerstag, 13. Juli 2006

Die Erfolgsgeneration von morgen

motiva3
Quelle: Internet, Repro. Herold

Sie sind beide 22 Jahre alt, haben sich ein Studium ausgesucht, das „nach Geld riecht“ und arbeiten über den Sommer bei Herolds Arbeitgeber als Ferialpraktikanten.

ER - Typ großer, blonder Überflieger: muss sich etwas dazuverdienen.
SIE - Typ kleine, brünette Streberin: will Praxis sammeln und ist nicht auf die Bezahlung angewiesen.

Obwohl ER sich mit den Worten „Suche Arbeit, kann alles“ vorstellt, werden vorerst beide zum Archivieren abkommandiert, wobei sich schnell herausstellt, dass SIE die Gewissenhaftere ist.

Während SIE die Ordner beschriftet (weil seine Schrift laut eigenen Angaben unleserlich ist) und ER die Kartons faltet sowie das Material mit liebevoller Gewalteinwirkung darin unterbringt, unterhalten sie sich über das Sportangebot in der Uni und stellen fest, dass der Besuch von Pilates und Yoga nur die Hälfte kostet, so lange sie noch keinen akademischen Grad haben.
„Schnell alles absolvieren, bevor wir Magister sind“, beschließen sie einträchtig.

Anlässlich der Qual der Wahl, mit welchem Jahr ein bestimmter Ordner beschriftet werden muss, entscheidet ER sich für 2001 mit der Begründung „für diesen Vorgang benötigt man nicht länger als ein Jahr“.
Darauf SIE: „Na ja ... stell dir mal vor, das fängt im Dezember an.“

Mittags geht das Team in die „Mensa“ und ist danach bis 16.00 Uhr wegen Müdigkeit und Völlegefühls nur noch reduziert einsatzfähig.

Nachmittags soll ER die Loseblattausgabe aktualisieren, während SIE einen englischen Brief zum Korrekturlesen bekommt.
SIE zu ihm: "Mach’s ordentlich."
ER, folgsam: "Hab’ ich eh vor."

Daneben erzählt ER, wo er letzten Sommer gearbeitet hat, dass er dafür gut bezahlt wurde und stellt fest: „Leider ist es so, dass man für eine interessante Tätigkeit nichts bekommt und für stupide Arbeit gut bezahlt wird.“
Auf Herolds Einwand, dass ER hier für stupide Arbeit wenig bezahlt bekommt, ruft er: „Das ist der Jackpot!“

Später rüsten sie gemeinsam um EUR 25,00 den Briefmarkenbestand mit 0,55- 0,75- und 1,00-Marken auf und legen für das Retourgeld eine Excel-Tabelle mit Grafik an ....

Weil die beiden ununterbrochen palavern, siedelt sie Herold am zweiten Tag mit der Begründung um, dass sie im anderen Zimmer viel mehr Spaß haben werden, was der Überflieger der kleinen Streberin spontan folgendermaßen erläutert: „Durch die Blume gesagt, wir sind hier unerwünscht!“

Der Kollege, in dessen Zimmer die zwei Marathon-Quassler bis auf weiteres einquartiert werden, sträubt sich kurz erfolglos, leidet unter dem „Kindergarten“ und bittet regelmäßig alle zwei Stunden „um mehr Ruhe“.

Donnerstag, 6. Juli 2006

Der goldene Schnitt

In Herolds Betrieb wird in regelmäßigen Abständen zum Schauen und Kaufen von Originalen meist junger Künstler eingeladen. Vernissagen kosten nicht viel, dienen zur Imagesteigerung und dazu, die Kunden davon zu überzeugen, dass es der Firma nicht nur ums Geld geht. Einer der Gründe der immer wiederkehrenden Erfolge dieser Veranstaltungen ist das erstklassige Buffet .....

Die Besucher sind großteils immer dieselben, Alkohol gibt’s so viel, bis jedes Bild schön ist und zum Drüberstreun eine moderne oder klassische musikalische Einlage. Mitarbeiter, die hungrig sind oder punkten wollen, kommen kurz vorbei und äußern sich lobend, das kann nie schaden. Die Künstler sind meist unbekannt bis unbedeutend und trotzdem kommt es immer wieder vor, dass Werke gekauft werden.

Eine besondere Bewandtnis hat es jedoch mit folgendem Bild:


bp


Nach seinem Erwerb durch Herolds Ober-Boss lehnte es einige Wochen an der Wand und wartete darauf, zum Rahmen und Verglasen abgeholt zu werden.

Je öfter Herold es betrachtete, desto beklommener wurde ihm zumute. Eines Tages erblickte er daneben auf dem Schreibtisch diverse bunte, selbstklebende Punkte, wie sie zum Markieren bestimmter Ordner verwendet werden. In seiner Not wählte er einen leuchtend-blauen und platzierte ihn spontan in die rechte untere Hälfte. Gleichzeitig taufte er das Bild „Blaupunkt“ und so hängt es heute noch im zweiten Stock: gerahmt und hinter Glas, düster und unauffällig, aber mit leuchtend blauem Punkt.

Der Ober-Boss war nach der Rahmung richtig stolz auf seine Kunstsachverständigkeit und beglückwünschte sich zu diesem Erwerb, den er eine zeitlang sogar in sein Zimmer hängte.

Mittlerweile findet auch Herold Gefallen am Gemälde und an der vom Künstler gewollt erzeugten Spannung zwischen violetter Blume und blauem Punkt.

Fazit: mit Hilfe der Regel des goldenen Schnitts wird so manches Bild durch eine unauffällig angebrachte Applikation optisch aufgewertet und geht unter Umständen sogar als Kunstwerk durch.

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