Montag, 24. April 2006

Natur pur

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Herold war letztes Wochenende mit Freund Sokrates in der Wachau, um sich vom duftenden weiß-rosa Blütenmeer der Marillenbäume verzaubern zu lassen. Während er durch die alten, engen Gassen von Dürnstein schlenderte und ständig Radfahrern auswich, die partout nicht von ihrem Gefährt absteigen wollten, wurde er Ohrenzeuge der Klage eines telefonierenden Wirten mit Kreativ-Schwanzerl, der sowohl durch abgehobene Preise als auch abgehobene Ausdrucksweise glänzte: „Viele Fußgänger und Radler, jedoch lustlos und ohne Konsumabsicht."

Danach fuhr man in das Aprikosen-Paradies „Spitz an der Donau“ mit seiner spätgotischen dreischiffigen Kirche aus dem 15. Jahrhundert und spazierte durch die terrassenförmigen Weingärten, in denen man sich schließlich niederließ. Während noch staunend die Natur bewundert wurde, forderten zwei freundliche Männer in Arbeitskleidung höflich zum Verlassen der Sitzgelegenheit auf, wobei sich folgender Dialog ergab:

Arbeiter: „Wir müssen jetzt die Marillenbäume spritzen, weil die Blüte so heikel ist und durch einen Regen die ganze Ernte vernichtet wird.“
Herold: „Womit spritzen Sie denn?“
Arbeiter: „Da ist nix Giftiges drin.“
Herold: „Um welche Substanz handelt es sich dabei?“
Arbeiter: „Das weiß ich nicht, da muss ich den Chef fragen.“
Herold: „Und warum tragen Sie eine Maske?“
Arbeiter: „Die trage ich bei jeder Arbeit.“
Sprach's und machte sich ans Werk:

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Diashow (2.6 MB WMV)

Donnerstag, 20. April 2006

Schreber, schau oba!

Für viele Wiener ist der Frühling die schönste Jahreszeit - nicht weil alles blüht und grünt, sondern weil die Schrebergartenzeit wieder beginnt.

Da ein Schrebergarten vor den gestrengen Augen des jeweiligen Vereinsobmanns bestehen muss, werden jetzt penibel die letzten Laubblätter entfernt, die Gartenzaun-Hecke mit der Wasserwaage getrimmt und der Rasen mit dem Zentimetermaß gekürzt. Es beginnt ein nahezu olympischer Bewerb um den schönsten Garten, selbst wenn dieses Ziel nur mit dem Kunstgriff zu erreichen ist, dass der eigene Grün-Abfall über den Zaun hinweg zum gerade abwesenden Nachbarn entsorgt wird.

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Damit Zwergen, Satellitenschüsseln und Blumenbeeten über Nacht kein Leid geschieht, sind die Wege der Gartenanlagen mit Toren versehen, welche von Sonnenunter- bis Sonnenaufgang verschlossen sind. Auch das Vereinswesen erblüht wieder in vollem Umfang und die Anschlagtafeln quellen von Infoblättern über, auf denen neben Vereinsregeln strategisch ausgearbeitete Aktionen wie "Effektives Unkrautjäten", "Schutzmaßnahmen gegen Hundstrümmerln anlagenfremder Hunde" bis hin zu "Sicherheitstipps gegen Diebstahl von Schaufel und Krampen" Verbreitung finden.

Die Erfindung des Schrebergartens geht auf den Leipziger Arzt und Pädagogen, Moritz Gottlob Daniel Schreber (1808-1861), zurück. Leider ist Dr. Schreber nicht nur als Grünzeug-Pädagoge, sondern auch als Begründer der „schwarzen Pädagogik“ in die Annalen eingegangen.

Schwarze Pädagogik ist ein Erziehungsstil mit Fallen stellen, Lügen, Listanwendung, Verschleierung, Manipulierung, Ängstigung, Liebesentzug, Verhöhnung, Isolierung, Beschämung, Misstrauen, Demütigung, Verachtung und Gewaltanwendung.

Weil schwarze Pädagogik einerseits nicht zeitgemäß ist und andererseits nicht zum Liebreiz der Kleingartenidylle passt, regt Herold – in Analogie zu den Überlegungen betreffend die österreichische Bundeshymne – eine Umbenennung der Schrebergärten an. Zweckdienliche Vorschläge (wie zB "Grüne Bronchie") werden gerne entgegengenommen.

Mittwoch, 12. April 2006

Alaaf

Weil „Herolds Chinese“ heute geschlossen hat (Luhetag), hat Herold zum Abendessen den Griechen aufgesucht.

Sobald er im Lokal Platz genommen hatte, näherte sich der Wirt mit der Speisekarte und begrüßte ihn mit „Kalimera“. Da Herold nicht ganz bei der Sache war, dachte er, der Gastronom würde ihm das Tagesgericht mit Calamari empfehlen und wehrte ab, weil er keine Lust auf Tintenfisch hatte.

Nachdem das Missverständnis aufgeklärt war, bekam er - wie gewünscht - die gegrillte Achtfußkrake und zum Abschluss als Verdauungshilfe einen Uso als Geschenk des Hauses.

Nun trinkt er noch ein Viertel Retsina Rosé, von dem er ein Fläschen mitgenommen hat, und sinniert - wohl auch wegen der nahenden Osterfeierlichkeiten - ob es neben geharztem Wein und geharzten Beinen auch geharzte Eier gibt ......

Jedenfalls fährt er morgen mit gefärbten Eiern ins Grüne und wünscht allen seinen Lesern Frohe Ostern!

Auf dem Heimweg gelang Herold ein Schnappschuss des umtriebigen Osterhasen, der noch den Umweg durch das Freilandgehege der Lieferantinnen nahm, bevor er seine Werkstatt aufsuchte:

hase

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voller Müllcontainer?...
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Müllcontainer
Wollte fragen wie das mit dem vollen container gemeint...
Haruhi suzumiya - 2015.06.04, 15:24

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