Schreber, schau oba!
Für viele Wiener ist der Frühling die schönste Jahreszeit - nicht weil alles blüht und grünt, sondern weil die Schrebergartenzeit wieder beginnt.
Da ein Schrebergarten vor den gestrengen Augen des jeweiligen Vereinsobmanns bestehen muss, werden jetzt penibel die letzten Laubblätter entfernt, die Gartenzaun-Hecke mit der Wasserwaage getrimmt und der Rasen mit dem Zentimetermaß gekürzt. Es beginnt ein nahezu olympischer Bewerb um den schönsten Garten, selbst wenn dieses Ziel nur mit dem Kunstgriff zu erreichen ist, dass der eigene Grün-Abfall über den Zaun hinweg zum gerade abwesenden Nachbarn entsorgt wird.
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Damit Zwergen, Satellitenschüsseln und Blumenbeeten über Nacht kein Leid geschieht, sind die Wege der Gartenanlagen mit Toren versehen, welche von Sonnenunter- bis Sonnenaufgang verschlossen sind. Auch das Vereinswesen erblüht wieder in vollem Umfang und die Anschlagtafeln quellen von Infoblättern über, auf denen neben Vereinsregeln strategisch ausgearbeitete Aktionen wie "Effektives Unkrautjäten", "Schutzmaßnahmen gegen Hundstrümmerln anlagenfremder Hunde" bis hin zu "Sicherheitstipps gegen Diebstahl von Schaufel und Krampen" Verbreitung finden.
Die Erfindung des Schrebergartens geht auf den Leipziger Arzt und Pädagogen, Moritz Gottlob Daniel Schreber (1808-1861), zurück. Leider ist Dr. Schreber nicht nur als Grünzeug-Pädagoge, sondern auch als Begründer der „schwarzen Pädagogik“ in die Annalen eingegangen.
Schwarze Pädagogik ist ein Erziehungsstil mit Fallen stellen, Lügen, Listanwendung, Verschleierung, Manipulierung, Ängstigung, Liebesentzug, Verhöhnung, Isolierung, Beschämung, Misstrauen, Demütigung, Verachtung und Gewaltanwendung.
Weil schwarze Pädagogik einerseits nicht zeitgemäß ist und andererseits nicht zum Liebreiz der Kleingartenidylle passt, regt Herold – in Analogie zu den Überlegungen betreffend die österreichische Bundeshymne – eine Umbenennung der Schrebergärten an. Zweckdienliche Vorschläge (wie zB "Grüne Bronchie") werden gerne entgegengenommen.
Da ein Schrebergarten vor den gestrengen Augen des jeweiligen Vereinsobmanns bestehen muss, werden jetzt penibel die letzten Laubblätter entfernt, die Gartenzaun-Hecke mit der Wasserwaage getrimmt und der Rasen mit dem Zentimetermaß gekürzt. Es beginnt ein nahezu olympischer Bewerb um den schönsten Garten, selbst wenn dieses Ziel nur mit dem Kunstgriff zu erreichen ist, dass der eigene Grün-Abfall über den Zaun hinweg zum gerade abwesenden Nachbarn entsorgt wird.
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Damit Zwergen, Satellitenschüsseln und Blumenbeeten über Nacht kein Leid geschieht, sind die Wege der Gartenanlagen mit Toren versehen, welche von Sonnenunter- bis Sonnenaufgang verschlossen sind. Auch das Vereinswesen erblüht wieder in vollem Umfang und die Anschlagtafeln quellen von Infoblättern über, auf denen neben Vereinsregeln strategisch ausgearbeitete Aktionen wie "Effektives Unkrautjäten", "Schutzmaßnahmen gegen Hundstrümmerln anlagenfremder Hunde" bis hin zu "Sicherheitstipps gegen Diebstahl von Schaufel und Krampen" Verbreitung finden.
Die Erfindung des Schrebergartens geht auf den Leipziger Arzt und Pädagogen, Moritz Gottlob Daniel Schreber (1808-1861), zurück. Leider ist Dr. Schreber nicht nur als Grünzeug-Pädagoge, sondern auch als Begründer der „schwarzen Pädagogik“ in die Annalen eingegangen.
Schwarze Pädagogik ist ein Erziehungsstil mit Fallen stellen, Lügen, Listanwendung, Verschleierung, Manipulierung, Ängstigung, Liebesentzug, Verhöhnung, Isolierung, Beschämung, Misstrauen, Demütigung, Verachtung und Gewaltanwendung.
Weil schwarze Pädagogik einerseits nicht zeitgemäß ist und andererseits nicht zum Liebreiz der Kleingartenidylle passt, regt Herold – in Analogie zu den Überlegungen betreffend die österreichische Bundeshymne – eine Umbenennung der Schrebergärten an. Zweckdienliche Vorschläge (wie zB "Grüne Bronchie") werden gerne entgegengenommen.
herold - 2006.04.20, 06:12
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