gedopt medailliert sich's besser
Es gibt zur Zeit viele Österreicher, die glücklich und stolz darüber sind, dass „wir“ 23 Medaillen gewonnen haben. Die blauäugigen Enthusiasten schreiben den Dopingskandal einem schwarzen Schaf zu, das jetzt in der Klapsmühle sitzt und betrachten ihre These als untermauert, weil die Testergebnisse der Dopingrazzia negativ ausgefallen sind - und übrigens sei das Ganze ohnehin eine „verschwörungstheoretische Propagandalüge“.
ÖSV-Schröcksnadel jubelnd in den gestrigen Nachrichten:
"Das war ein Erfolg, weil das ganze Team (Anm.Herold: vermutlich meinte er das Funktionärsimperium) so gut zusammengehalten hat!"
Schröcksnadel hat dabei aber elegant die vorausgegangenen gegenseitigen Schuldzuweisungen unter den Tisch fallen lassen. Vielleicht weil diese Vorwürfe bereits vor Tagen getätigt wurden und ein gedoptes Gedächtnis eben nur fürs jeweilige Interview auf Leistung getrimmt ist?
Herold ist dafür, seinen Landsleuten sämtliche Medaillen abzuerkennen und Österreich bei den nächsten Olympischen Winterspielen nicht teilnehmen zu lassen.
Vorteil: Der dadurch hochbrandende Volkszorn des bierbäuchigen sachverständigen Fernseh-Publikums würde das Funktionärsimperium seine gut abgesicherten Pfründe kosten. Vor allem, weil die Verantwortlichen laut eigenen Aussagen von nichts gewusst hatten. - Weil es für einen Doper samt Equipment ja so leicht ist, die bisher best geschützen und überwachten olympischen Stätten zu passieren und dort bei den Sportlern zu weilen.
Bleibt noch die Frage: Was machen wir mit den Medaillen? Die überlassen wir zum Beispiel unseren deutschen Freunden für ihre beachtenswerten sportlichen Leistungen.
herold - 2006.02.27, 06:12
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