Die Security gibt Tag und Nacht
auf die braven Käufer Acht.
Die Menge soll sich sicher fühlen,
will sie doch in Schnäppchen wühlen.
Gelangweilt steh’n sie dort, die drei,
mit Eifer sind sie nicht dabei.
Und ließen sie auch einen Furz -
dem Kunden wär' das alles schnurz.
Am schönsten ist das Kauferlebnis,
der Handel feiert das Ergebnis.

Der Krampus und der Nikolaus,
der Böse und der Gute,
der eine hat die Nüss' im Sack,
der andere zeigt die Rute.

Sie machen sich an Kinder ran,
die großen und die kleinen,
die einen haben Spaß daran,
die and'ren müssen weinen.

Sie sitzt auf diesem großen Stein
Zu ruhen aus die müden Bein'.
Das Prachtstück dort, an ihrem Po,
Es stimmt sie heiter und ganz froh.
Doch wie es manchmal ist im Leben,
Das gute Teil tut sich nicht regen.
Zum Greifen nah, des Mannes Pracht,
Ist leider aus Granit gemacht.

Da sich Herolds Muttertagsgedichte immer regen Zuspruchs erfreuen, hat er sich heuer wieder besonders angestrengt und bei seinem obligatorischen Besuch im Altersheim folgendes selbst verfasste Gedicht auswendig vorgetragen (Mom war wieder mal in Tränen aufgelöst):


Lieb Mütterlein!

Der Herr hat Dich gut erhalten
Er schenkte mir das Leben
Und Dir ganz wenig Falten.



Dein Höschen spannt Dir über'm Bauch
Das muss Dich nicht ärgern,
Bei mir tut‘s das auch.

Die Schönheit der Jugend
Ist nicht mehr zu finden.
Für Dich interessieren sich
Heut' nur noch die Blinden.

Das Leben mit mir ist sicher nicht leicht
Gezeugt wurde nur einer -
Aber der hat gereicht.

Herolds Mutter brach heute Früh in Tränen aus, als ihr Sohn folgendes Gedicht auswendig rezitierte:

Teures Mütterlein!

Zum Ehrentage kriegst Du hier von Deinem Sohn, dem braven, der wunderschönen Rosen vier, sie stecken in den Schafen. Die fünfte muss ich noch behalten, die schenk' ich dann zum Vatertag Deinem lieben Alten.